Mein Stammverein ist die Theatergruppe Schötz, für die ich von 1996 bis 2008 diverse Theaterstofffe schrieb, oder bearbeitete, und dann auch inszenierte, darunter auch das Gotthelf-Epos «Anne Bäbi Jowäger» (2001/2002). Es war schweizweit das erste Mal, dass der grosse, zweiteilige Roman von Jeremias Gotthelf innerhalb von nur eineinhalb Jahren (Teil 1 und Teil 2) aufgeführt wurde. Insgesamt gab es von diesem Werk gegen 40 ausverkaufte Aufführungen in der damals vom Bauteam der TG Schötz unter Armin Frey und Bruno Schnieper neu konzipierten und theatermässig «fitgemachten» Scheune von Lisbeth Bossart in Schötz.
Daneben gab es auch grosse Produktionen mit den Theaterleuten des Kirchenchors Ballwil, den «theaterperlen» in Perlen, der Theatergesellschaft Ruswil, der Theatergesellschaft Rothenburg, oder der Spielgemeinde Madiswil BE (eine detaillierte Auflistung finden Sie in der Rubrik Regiearbeiten).
Mit grosser Freude erfuhr ich an einer OK-Sitzung der Spielgemeinde Madiswil, dass man mich als Regisseur ihrer alle zehn Jahre stattfindenden Grossproduktion «De Linksmähder vo Madiswil» vorgeschlagen und schliesslich auch «gewählt» hat. Es ist dies ein historischer Stoff um eine am Ende nicht erfüllte grosse Liebe. Aber es geht auch um das «Miteinander» zwischen Volk und Berner Adel, respektive Berner Obrigkeit. Der für Madiswil installierte Landvogt kommt mit seinem Schlossstaat zu Besuch. Er erhält Ovationen… ihm entgehen aber auch einige böse Blicke jener nicht, welche sich «von denen auf dem Schloss» nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Ein grandioses Werk von Heinrich Künzi, gespielt von Madiswilerinnen und Madiswilern aus den vier Trägervereinen Turnverein, Damen-Turnverein, Linksmähderchor und Musikgesellschaft. 22 praktisch immer vollbesetzte Aufführungen, über 50 Proben, zahlreiche OK-Sitzungen, dazu ein stets gut gelauntes, interessiertes Publikum, ein spielfreudiges Ensemble, tatkräftige Helferinnen und Helfer. Kurz: Es war bis und mit der Derniere am 7. März 2020 ein grandioses Theaterspektakel in der Madiswiler Linksmähder-Halle.
Ich war in jüngerer und fernerer Vergangenheit als Autor/Bearbeiter verschiedener Theaterstoffe tätig: Unter anderem schrieb ich das Stück «Dällebach Kari», uraufgeführt 1997 in Schötz und danach auch von Madlen Mathys in Solothurn und weiteren namhaften Regisseurinnen und Regisseuren auf verschiedenen Laienbühnen in der Deutschschweiz aufgeführt. Für die Singlüt Rütschelen habe ich eine Freilichtversion meines Bühnenstoffes geschrieben.
Im Sommer 2022 wurde in Rütschelen BE die Freilichtproduktion von «Dällebach Kari» unter der Regie von Madeleine Rickenbacher-Mathys als Uraufführung aus der Taufe gehoben. Gegen 20 praktisch immer ausverkaufte Aufführungen legten ein beredtes Zeugnis davon ab, was Laienspielerinnen und -spieler zu leisten imstande sind, wenn ihre Theaterlust richtig geweckt wird. Die Verantwortlichen der organisierenden "Singlüt Rütschelen" unter dem OK-Präsidium von Ueli Iseli wurden nach zwei coronabedingten Verschiebungen für ihre Geduld und Zuversicht belohnt. Nicht nur das Theater, nein, auch das ganze Ambiente mit verschiedenen Gastroangeboten auf dem prächtigen Rütscheler "Flüehli" war schlicht grandios. Mein Ziel war es, meine Bühnenversion dieses Stücks in eine griffige, berührende Outdoor-Produktion zu verwandeln. Madeleine Rickenbacher und ich waren immer überzeugt, dass das Publikum auf seine Kosten kommen wird. Das bekannte Spielerinnen- und Spielerteam der Singlüt Rütschelen freute sich Abend für Abend auf seinen «Kari» und das begeisterte die Zuschauerinnen und Zuschauer mit einer tollen Produktion und einer feinen, nuancenreichen Inszenierung von Madeleine Rickenbacher.
Eine weitere vielbeachtete Eigenbearbeitung war «Matto», nach dem Roman von Friedrich Glauser, uraufgeführt 1999 in Schötz. In der Zwischenzeit wurde dieses Stück an verschiedenen Bühnen (unter anderem in Möhlin, Baden und Zürich) ebenfalls mit viel Erfolg aufgeführt.
Dazu war und bin ich ich als Autor für verschiedene Freilichttheater tätig: So «Die 6 Kummerbuben» (Alti Sagi in Heimenhausen) und «Die letschti Gotthardposcht» (Freilichtspiele Rütschelen auf dem «Flühli»), je unter der Regie von Madlen Mathys. Mit der erfahrenen Theaterfrau Madlen Mathys verbindet mich eine jahrelange, sehr schöne Zusammenarbeit. Sie inszenierte diverse Stücke (unter anderem die erwähnten legendären Freilichtspiele) in ihrer Wohngemeinde Rütschelen, war aber auch mit verschiedenen anderen Vereinen im Bernbiet und im Kanton Solothurn während Jahrzehnten sehr aktiv und erfolgreich.
Als Autor von zahlreichen Kurztheatern verantworte ich Stücke wie «Gant ufem Guggisbärg», «Atrenket ufem Birkehof», «Raub am Hochsigstag», «Uf Chrüzfahrt», «Lehrerkonferänz», «S’Faschtesäckli», «Wär wott scho i Pangsion», «S'Trachtepäärli», «S'Schwizers am Meer», «Happy Landing», «Klassezämekonft» und viele mehr. Diese Stücke sind bei mir im Eigenverlag erhältlich.
2006 gründeten Andrea Roth, Godi Huser und ich das «Duo Skätsch». Für dieses mit viel Leidenschaft auftretende und spielende Duo schrieb ich die Stücke (gegen 20 sind es bis heute). Andrea Roth und Godi Huser tourten mit meinen Kurztheatern nicht nur im Luzerner Hinterland und angrenzendem Gebiet, sondern geben immer wieder auch Gastspiele ausserhalb des Kantons. An Generalversammlungen, Geschäftsessen, runden Geburtstagen, Hochzeitsjubiläen und anderen gemütlichen Anlässen trat dieses kongeniale Duo auf.
Ende 2021, nach 16 höchst erfolgreichen Jahren, feierte das "Duo Skätsch" seine Derniere mit dem Stück "Ufhöre wenns am Schönschte isch!".
Mehr dazu unter www.duo-skaetsch.ch oder www.chaellerweid.ch.
Nachstehende Bilder: Andrea Roth und Godi Huser vom erfolgreichen Duo Skätsch bei einem ihrer zahlreichen Auftritte.
Und schliesslich: Von 2001 bis und mit 2019 schrieb und inszenierte ich alle zwei Jahren die Konzerttheater vom Buurechörli Lozärnerland, einer sehr bekannten und erfolgreichen Jodlerformation in unserem Kanton.
Vom Theatervirus angesteckt wurde ich durch eine der bekanntesten Laiengruppen der Schweiz, der Emmentaler Liebhaberbühne (ELB), der ich seit 1981/82 als Zuschauer die Reverenz erweise. Ich war also bereits dabei, als die «alte Garde» mit Hausautor und Regisseur Ruedi Stalder, Greti Jakob, Hans Wittwer, Paul Born, oder Elisabeth Kohler, noch aktiv war und dieser Gruppe spielend das Gepräge gab. Doch auch der neueren Generation, ab dem grandiosen Stück «Armut, Reichtum , Mensch und Tier» (1995), bin ich treu geblieben und werde Jahr für Jahr mit starken Darbietungen belohnt.
Ein 1999 vor allem von Profis frequentierter Dramaturgiekurs, aber insbesondere auch diverse Hospitanzen bei erfahrenen und tollen, leider viel zu früh verstorbenen Regiekapazitäten wie Walter «Bobby» Leupi von der TG Reiden, oder Daniela Lütenegger Bürgler (u.a. «theaterperlen» in Perlen) gaben mir immer wieder neuen Schub. Ihrer ebenso kritischen wie aufbauenden Begleitung verdanke ich sehr viel.